Namasté mein Herz

Autor:Shunyata
Titel:Namasté mein Herz. Teil I: Der Geliebte - Liebeslied an das Selbst.
Erschienen:Raben Verlag Göttingen 2005
ISBN:978-3-934416-10-9
224 Seiten, mehrere Abbildungen, broschiert
Preis:18,00 €
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Inhaltsbeschreibung

»Dies ist ein Liebeslied vom Selbst an sich Selbst, eine stille Hingabe,eine leidenschaftliche Hingabe. Das Lied klingt in der Tiefe eines jedenHerzens, denn dort liegt die Möglichkeit zu wahrer Begegnung mit dem eigenenSelbst, um zu erfahren, daß es nichts anderes gibt als das Selbst. Namasté!«(Rückenklappentext)


In der Tiefe deines Herzens liegt die Möglichkeit zu wahrer Begegnung mitdeinem eigenen Selbst, um zu erfahren, daß es nichts anderes gibt als dasSelbst. Es ist paradox, von Begegnung zu sprechen, denn wer kann dem Selbstbegegnen, wenn es nichts anderes gibt als das Selbst?

Inhalt: Wahrheit und die Sehnsucht zu sein; Existenz; Die Liebe, die du bist~ die Bedürftigkeit, die du hast; Verstand oder Liebe?; Die Liebe;Herzbrechen, Herzmauern und Herzraum; Wo du bist; Die innigste Umarmung;Ramana my love u.v.m.

Ein Flügelschlag oder zwei
über stillem Wasser,
ein leichtes Rauschen
und ein Steigen, das wie Fallen ist:
der Himmel nimmt sie auf,
während Gnade im Abendrot leuchtet.
Kein Abschied, nur ein leiser
letzter Tanz.
Keine Trennung, und doch ein
Verlöschen im ewigen Licht.
Keine Spur bleibt im Welthafen,
keine Spur.
Voller Grazie ist ihr Flug,
voller Weisheit ihr Blick.
Kaum hörbar ist
ihr letzter Gesang,
doch mein Herz schlägt Freude,
schlägt tiefer im Sein.
In den Armen des Geliebten
lerne ich die Sprache der Schwäne.

Leseprobe

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»Solange die Liebe nicht sich selbst begegnet, ist alles Berechnung. Und alles ist Kampf - damit, dagegen oder dafür.

Jeder Zustand ist schließlich nur das Ergebnis einer Suche und auch wieder ihr Beginn, weil jeder Zustand irgendwann enthüllen muß, daß du nicht am Ende bist. Ein Zustand fängt irgendwann an, er hat ein Geburtsdatum, er bleibt eine Weile, und er geht vorüber. Nach vielen, vielen Wochen, Monaten, Jahren oder Leben hast du vielleicht die Reife zu erkennen, daß keiner von den Zuständen, die du je erlebt hast, erleben wirst oder überhaupt theoretisch erleben könntest, dir das geben kann, was du wirklich willst. Diese Reife markiert den Punkt der Bereitwilligkeit zum Anhalten. Im Anhalten offenbart sich, daß das, was gesucht wird, das ist, was sucht. Daß beides nur Wellen sind, und daß beides in Wahrheit nicht existiert. Die Suche kann nur vorbei sein, wenn der, der sucht, verschwunden ist. Und der, der sucht, kann nur verschwunden sein, wenn die Suche vorbei ist. Das eine bedingt das andere. Es ist voneinander abhängig.

Wenn du behauptest, daß es die Liebe in dir ist, die den Geliebten sucht, mußt du dich fragen, wie Liebe das suchen kann, was sie selbst ist? Liebe muß Liebe nicht suchen. Liebe IST. Licht muß Licht nicht suchen. Wahrheit muß Wahrheit nicht suchen. In der Suche bist du getrennt. Im vermeintlichen Finden bist du getrennt. Wie kann Liebe in dein Leben treten? Was ist denn dein Leben? Wieviele Leben gibt es? Auch dies, was du unter "mein Leben" verstehst, ist ja nur ein Gedanke im Verstand, irgend so ein Kästchen da oben, auf dem "mein Leben" geschrieben steht. Vielleicht ist ein Weg darin, viele Erfahrungen, Leerräume, Knoten, Dunkelheiten. "Mein Leben", und darunter ein Name. In der Kiste fehlt Liebe, also mußt du nur den Deckel aufmachen und sie hinein tun! Ist das die Vorstellung?

Ist die Vorstellung die, daß dir die Liebe fehlt? Das ist nicht wahr, es ist niemals wahr. Rumi war es auch, der sagte: "Es ist nicht so, daß sich Liebende irgendwann außen begegnen. Sie waren schon immer im Inneren des Anderen." Da fragt der Verstand: Aber wo? Wo ist der Geliebte? Wo ist die Geliebte? Wie finde ich dorthin? Wie finde ich den inneren Geliebten? Die Antwort ist: Der Verstand findet ihn nie. Er kann sich nur vorstellen, ihn gefunden zu haben. Das eben ist das ganze Drama und Dilemma von Beziehungen. Der Verstand stellt sich vor, ihn oder sie gefunden zu haben. Doch das ist immer wieder jemand anders, denn es geht immer noch um "dein Leben". Tatsächlich ist das Zerbrechen solcher Beziehungen eine große Heilung, denn es zeigt den Zeitpunkt, zu dem der Verstand bereit ist, sich der Enthüllung, dem Entlarven dieser Lüge zu stellen.

Alles, was das getrennte Ich, das Verstandes-Ich, finden will, beruht auf seiner Suche. Und wenn du diese Suche und das suchende Verstandes-Ich sehr genau anschaust, jetzt in diesem Moment, ganz egal, was du suchst, ob es definiert ist, konkret, diffus, ganz egal, dann wirst du ein Getrieben-Sein finden. Dazu gehören zwei. Etwas, das antreibt und etwas, das getrieben wird oder das sich treiben läßt. Es ist also weder in Ausagieren, in kräftiger technisch-methodisch perfekter Suche möglich zu finden, noch im Sich-treiben-lassen, in dem, was manche mit "loslassen" meinen, mit "fließen lassen" oder "dem folgen, was ist", was scheinbar ist. Am Ende muß der Verstand schließlich zugeben, daß er vollkommen ratlos ist. Und das ist auch ein Punkt, an dem du die Chance hast, deine eigene Reife zu erkennen. Diese Reife ist da. Der Verstand findet nie wirklich, auch wenn es so aussieht. Das, was wirklich ist, kann der Verstand nicht finden, weil der Verstand selbst unwirklich ist. All diese unwirklichen Gedanken, Zukunft, Vorstellung, goldene Schlösser, Morgen, Kontrolle, sind weg in dem Moment, in dem Anhalten passiert.«

(...)

»In der Tiefe deines Herzens liegt die Möglichkeit zu wahrer Begegnung mit deinem eigenen Selbst, um zu erfahren, daß es nichts anderes gibt als das Selbst. Es ist paradox, von Begegnung zu sprechen, denn wer kann dem Selbst begegnen, wenn es nichts anderes gibt als das Selbst?

Hingabe ist das, womit unser Leben beginnt. Hingabe ist das, womit alles beginnt. Es kann niemals irgendetwas beginnen ohne Hingabe. Es kann niemals irgendetwas enden ohne Hingabe. Und es kann nichts sein ohne Hingabe. Das ganze Sein ist Hingabe in sich selbst an sich selbst von sich selbst. Im Relativen und im Absoluten. Es gibt nichts anderes.

Wenn wir denken, daß es etwas außerhalb von Hingabe gäbe, dann denken wir das nur, und die einzige Chance, die wir haben, ist, diesen Gedanken zu verlieren. Was auch immer passiert, es passiert durch die Hand der Liebe. Es gibt keine Trennung. Es gibt nichts, was passiert, das nicht aus Liebe geschieht, das nicht von der Liebe kommt, das nicht aus Liebe geboren wurde, nicht aus Liebe stirbt und nicht in Liebe ruht.

Die letzte Hingabe, parabhakti, beendet alles. Sie beendet das Erschaffen neuen Karmas. Und gleichzeitig wird der Raum größer, in dem wir das aufnehmen können, was wir früher weggeschickt haben. Wenn wir alles aufgenommen haben, was wir persönlich erschaffen haben, in einer Identifikation dieser Seele, die von Körper zu Körper gewandert ist, dann haben wir Raum, alles das aufzunehmen, was "andere", scheinbar getrennte Seelen erzeugt haben. Und das ist sehr schön. Ein sehr sinnvolles Leben. Sehr tief im Dienst für andere. Deswegen ist der größte Dienst, den du all deinen Mitmenschen erweisen kannst, der, vollkommen aufzuwachen, vollkommen zu realisieren, vollkommen zu lieben. Dich selbst und alle anderen, von denen du irgendwann wissen wirst, daß sie keine "anderen" sind.«

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