Der Feuer-Flug der Reiki-Schamanin

Autor:Shunyata (Aziza Anand)
Titel:Der Feuer-Flug der Reiki-Schamanin - REIKI KU DO®-Initiation,Heilung und Ermächtigung inder direkten spirituellen Linie von AN
Erschienen:Raben Verlag Göttingen 1999
ISBN:978-3-934416-00-0
217 Seiten, mehrere Abbildungen, broschiert
Preis:15,00 €
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Inhaltsbeschreibung

»Dies ist ein Buch, das die Wahrheit über Reiki sagt! Es berichtet von den Mißverständnissen, die durch viele falsche Informationen in den Westen gelangt sind, klärt über unendlich viele Fragen auf, die den meisten Reiki-SchülerInnen noch nie wirklich beantwortet wurden (die tiefere Bedeutung der Symbole; tatsächliche Entwicklungsschritte mit Reiki; die feinstofflichen Körper, deren Umstrukturierung und der damit mögliche Gewahrseinsprozeß). Aber das Buch bietet so viel mehr als diese einfachen Informationen: es ist der Bericht einer Reise in unbekannte Dimensionen unter der Führung großer spiritueller LehrerInnen und eine Einführung in die Unendlichkeit unseres größeren Seins. Shunyata,die Autorin (die das Buch noch unter ihrem früheren Namen "Aziza Anand" schrieb), eine erwachte Lehrerin und Heilerin, erhielt für das spirituelle Reiki den Namen REIKI KU DO®. Sie weiß wahrhaft, wovon sie spricht, und sie tut dies mit unkorrumpierbarer Klarheit und tiefer Weisheit. Ihre Berichte vermitteln die tiefe Liebe, die im Wesen des wahren Herzens schlägt, das Reiki ist!« (Buchbesprechung in Kurskontakte u. a. 05/2002)


»Wie soll man das beschreiben, was jenseits jeder Form ist und doch in Formen erscheint? Alle Existenz ruht in der Leere, wird aus ihr geboren und kehrt in sie zurück. Wenn wir uns in den Formen verlieren, diese für die Wirklichkeit halten und nun versuchen, sie zu heilen, dann ist unsere Arbeit nicht einmal Stückwerk; sie ist Illusion. ~ REIKI KU DO® nimmt dich mit durch das Tor der horizontalen Illusion, die du Realität nennst. Es führt dich auf die Vertikale in dein größeres Herz, das das einzige ist, was existiert. Von dort aus wirst du erst sehen. Du wirst erwachen. ~ Und wenn du dem dein Leben gibst, dann wirst du erkennen, daß nichts außerhalb je existiert hat, nicht einmal das Tor.«
(Rückenklappentext)


Leseprobe

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"Jaku - Die Stille"

Eine schamanische Aufgabe im fortgeschrittenen Stadium fordert, daß die schamanische Schülerin bzw. der Schüler irgendwann bereit sein muß, die Klarheit, die sie/er sich in langem und mühsamem Kampf errungen hat, wieder gehen zu lassen. Klarheit führt uns zur Meisterschaft und begleitet uns als Meister/innen; sie wird auch von vielen als der Inhalt oder zuindest als entlastendes Hauptmerkmal des Meistergrades angesehen. Das große Leuchten, das Mikaomi Usui an seinem 3.Auge traf und ihm die klare Vision der Reiki-Symbole zeigte, nehmen viele als Ausgangspunkt und als "Beweis" für die Wichtigkeit, aber auch die Endgültigkeit von Klarheit.

Unklarheit ist bei vielen Menschen der Motor, der ihre Entwicklung antreibt, jedenfalls nennen sie den Motor so. Meistens ergibt sich daraus ein Suchen nach ("richtigen") Lösungen, und oft ist dieses Suchen mentaler Natur, das heißt es findet durch die Bewegung von Gedanken statt. In Beratungen wird diese Suche nach Klarheit auch gern mit dem sehr verständlichen Wunsch nach Handlungsfähigkeit begründet. Dies kommt einem Bedürfnis nach Kontrolle gleich, von dem sich erschreckend viele Reiki-Meister/innen leiten lassen, ohne in der Lage zu sein, sich und ihr Bedürfnis zu erkennen.

Wenn wir von Klarheit sprechen, dann meinen wir oft "eine klare Meinung", "ein klares Bild", "klare Ziele", "eine klare Richtung", "die Klarheit einer Vision", "ein klares Vorhaben" oder auch "eine klare Aussprache", "klare Formulierungen", "klare Gesetze", "ein klares Ja/Nein" usw. in diesem Sinne.

Das Bedürfnis nach dieser Klarheit ist nur allzu verständlich; sie bringt etwas auf den Punkt, grenzt sich von etwas anderem ab, trifft eine Wahl bzw. eine Entscheidung, nimmt Unsicherheiten. Sie macht Situationen und Menschen "durchschaubar" oder besser: "transparent".

Diese Klarheit ist etwas Kristallines, etwas, das unser Kristallauge berührt, das uns die Möglichkeit gibt zu verstehen und Grenzen zu überschreiten. Es ist sehr wichtig zu erkennen, daß das Überschreiten der Grenzen aber nur dann geschehen kann, wenn wir bereit sind, die Klarheit selbst " zu opfern.

Eine Klarheit von der Art, wie ich sie gerade beschrieb, verbindet uns für einen Moment sehr tief mit der existierenden Wahrheit unseres Weges, sie hinterläßt ein Gefühl von Ruhe, weil wir etwas Geordnetes vor oder in uns sehen; wir haben uns nicht dem Chaos des unklaren Potentiellen ergeben, und wir haben den Eindruck von Sicherheit.

Wir wissen, woran wir sind und was wir haben. Unsere Ruhe ist ein Beruhigtsein, das auf geordnete Strukturen blickt.

Kristalline Klarheit ist wunderschön, solange wir sie nicht anrühren. Geben wir sie frei ins Leben hinein, beginnt sie, sich zu bewegen und verliert ihre Transparenz, weil im Leben eben andere Faktoren mitspielen, als wir in unserem Geist vorgesehen hatten.

Werden wir in einer Phase zu Reiki-Meister/innen geweiht, in der wir bestrebt sind, die kristalline Klarheit festzuhalten, kann es uns passieren, daß wir im Grenzbereich zwischen dem Mentalen und Spirituellen Körper "steckenbleiben" und unsere persönliche " Vision für universelle Wahrheit halten, mit anderen Worten Reiki dann in den Dienst des Egos stellen. Leider ist diese Gefahr heute unbeschreiblich groß, da es kaum noch Menschen gibt, die wirklich bereit sind, sich auf eine Weise ausbilden zu lassen, die an der Fassade des (oft für heilig gehaltenen) egozentierten Selbstbildes kratzt. Ich habe Unmengen von Schüler/innen gehabt, die zwar immer gern Lob und Aufmunterung hörten, aber kaum bereit waren, sich einer offenen Bespiegelung mit vom Ego besetztem Verhalten oder Fühlen zu stellen. Empörung zu zeigen wurde dem Fühlen des Schmerzes vorgezogen, und zum Teil wurden mental fixierte und von der internen Logik erklärbare Verhaltensmuster vehement verteidigt. Es ist sehr schade, daß sich viele Reiki-Lehrer/innen, die mit solchen Reaktionen zu tun haben, innerlich zurückziehen und nicht mehr damit umgehen können, wenn der aggressiven und projektiven Auflehnung schließlich auch noch üble Nachrede und rufschädigendes Verhalten folgen. Leider habe ich aber selbst oft genug die Enttäuschung erlebt, die damit einhergeht, daß Menschen das Verhalten oder die wirkliche Motivation der Reiki-Lehrerin gar nicht verstehen können (weil sie– was in den meisten Situationen der Fall ist– einer Übertragung von Figuren ihrer Kindererfahrung unterliegen), sie aber für ihre Rebellion mißbrauchen. Das tut weh, nicht nur, weil ein Mensch mit liebevoller Absicht zum Punching-Ball gemacht wird, sondern auch, weil es so deutlich wird, daß der Schüler/die Schülerin sich selbst gar nicht hilft und das eigentliche Problem unangetastet bleibt.

Nun hat der Mensch eine neue Einweihung erhalten, aber ein Stück seines Geistes ist eingesperrt in alten Urteilen und dem Versteckspiel, das der Mensch mit sich selbst führt. Einziger Gewinner ist das Ego.

Zum Glück kann ich sagen, daß die meisten Menschen aber, die meine Schüler/innen waren, diese Hürde nehmen konnten, und wenn nicht, dann sind sie doch frühzeitig "abgewandert", meist zu sogenannten "Billig-Reiki-Lehrer/innen".

Was passiert, wenn eine lehrende Person, die im statischen Zustand der mentalen Klarheit geblieben ist, andere Menschen in Reiki einweiht?

Wir müssen zunächst verstehen, daß der Preis für das Verweilen in der Klarheit (jene des Mentalen Körpers, die beschrieben wurde) der ist, daß die Gleichzeitigkeit, das Jetzt, verlorengeht, weil das Denken dem Jetzt immer " Energie und Intensität entzieht. Identifiziert sich das Bewußtsein mit einer Klarheit über was auch immer, die energetisch gesehen das Hereinströmen von Energie aus dem Spirituellen Körper in den Mentalkörper ist, so verhaftet es sich im Mentalen Körper, wird statisch. Es wird verschoben und entfernt sich aus dem Jetzt, welches folglich unbewußt wird.

Im Jetzt zu sein gelingt nur dann, wenn wir uns mit unserem Bewußtseinsschwerpunkt in den Spirituellen Körper begeben. Das erreichen wir dadurch, daß wir im Jetzt gegenwärtig sind, so daß das Bewußtsein von selbst meditativ wird.

Bleiben wir im Mentalen Körper und weihen andere Menschen ein, so sind wir gar nicht in der Lage, der Energie die ganze Intensität zu geben, die sie braucht, um den anderen Menschen in seinem Kern zu erreichen. Wir können anderen nur jenen Raum geben, den wir in uns selbst zu öffnen und zu füllen in der Lage sind. Geben wir Reiki nur mental weiter, wird es den anderen Menschen auch nur mental treffen (vielleicht erinnern wir uns in diesem Zusammenhang an die Geschichte meiner " Meistereinweihung!) Eine der Folgen meiner kann " sein, daß der "eingeweihte" Mensch den Zugang zu den Symbolen wieder verliert und daß ihm vor allem der Meistergrad innerlich "abhanden kommt" (da er ihn ja in Wirklichkeit nie hatte, wenn sein Spiritueller Körper nicht berührt wurde, ist es eigentlich nur das Bewußtsein, das irgendwann merkt, daß etwas nicht stimmt).

Wieso ziehen wir Energie aus dem Jetzt ab? Das hat einen ganz einfachen Grund: Aus höherer Perspektive will das Ego oder die Persönlichkeit das Jetzt dadurch entspannen, daß Energie in andere Ebenen oder Zeit-Räume investiert wird. Dahinter steckt vermutlich die Angst vor der Intensität des Jetzt, des Spirituellen Körpers, des Göttlichen selbst.

Wen wundert es, daß Reiki-Lehrer/innen, die nicht wirklich vorbereitet sind, vor der ganzen Fülle der hinter der Grenze wartenden Kraft ängstlich zurückschrecken, wenn der erste Lichtstrahl der Erleuchtung in den Körper des von Bildern und Erwartungen bisher besetzten Mentals fällt? Doch können diese Lehrer/innen das Licht nicht einlassen, geschweige denn halten, und geben sie dies vor sich selbst nicht zu, sondern wahren den Schein, so können sie nie etwas anderes sein als Schein-Heilige, und ihr "Reiki" bleibt billig !

Wenn wir bereit sind, die Hindernisse zu betrachten, deretwegen es uns immer wieder fortzieht aus dem Jetzt und hin zur mentalen Klarheit, wählen wir den Weg des Risikos, wenn wir es vom Ego aus betrachten, und den der Einheit, wenn wir es vom Höheren Selbst aus betrachten. Wie Ihr sicher schon im Laufe des Lesens verfolgen konntet, folgt auf die Wahl der Einheit nicht sofort die absolute Glückseligkeit. (Vielleicht gibt es ja auch irgendwo sehr glückliche Menschen, denen es dennoch so gegangen ist– das muß traumhaft sein!) Die meisten von uns haben noch sehr viel mit ihren doch manchmal recht festsitzenden Strukturen zu tun. Der Weg ins Unbekannte ist wirklich voller Abenteuer, und er erfordert unsere ganze Aufmerksamkeit. Wer kann die schon immer geben? Da kommt es vor, daß wir einfach oft stolpern. Und in einer Zeit, in der unser ganzes Wesen umstrukturiert wird,finden wir uns von Erkältungen oder Grippen verfolgt. Immer wieder sehen wir, wie stark unser Physischer Körper betroffen ist.

Aber das gibt uns auch die Möglichkeit, unsere äußeren Aktivitäten herabzusetzen und uns zurückzuziehen von geschäftigem Treiben, damit wir die Veränderungen besser integrieren können. Wir haben Zeit, uns unserem Höheren Selbst zuzuwenden. Und wir stellen fest, daß sich das Höhere Selbst in beständiger Meditation befindet, ohne sich daran zu stören, was das Ego oder das Bewußtsein tun. Das Höhere Selbst ist ein Teil des Spirituellen Körpers, ein Teil des Ewigen oder der ewigen Essenz; Ewigkeit aber ist nur im Jetzt zu treffen.

Sobald wir also mit unserem Bewußtsein meditativ ins Jetzt gehen, wird unsere Unbewußtheit aufgehoben und zu höherem Bewußtsein verwandelt. Je mehr wir selbst als Ganzes im Jetzt leben, desto mehr von unserer wahren, von der ewigen Essenz, drückt sich im Konkreten aus. Das ist Gleichzeitigkeit, die nicht gestört wird von Gedanken, Konzepten, Absichten, Zielen, Projekten, und seien sie noch so klar.

Dies ist der Raum hinter den Gedanken, jenseits vom beruhigenden Gefühl von Klarheit. Es ist einfaches Da-Sein im Jetzt, die Leere der Ewigkeit.

Und hier beginnt die Zone der Stille.

Wenn wir in der Ewigkeit der Stille wandern, hinterlassen wir keine Fußspuren. Denn durch den Spalt zwischen den Welten– der horizontalen und der vertikalen– können wir nur hindurchschlüpfen, wenn wir unsere Egos draußen lassen. Sobald wir diese abgestreift haben, treten wir ein in die Nicht-Zeit, in das Reich der Ewigkeit, dessen Atom das Jetzt ist. Es ist die Kraft der völligen Rezeptivität des "leeren Spiegels" in uns, die uns zu stillen Seen macht, deren Oberfläche den nächtlichen Schein von Mond und Sternen reflektiert. Diese Kraft führt uns, bis die Stille sich in uns offenbart, bis wir selbst es sind, die die Zone der Stille betreten, ohne zu gehen. Es ist ein Tun, ohne zu machen, es ist ohne Absicht, einfach ein Geschehen. Die Zeit gibt es nicht mehr; nicht, daß es "nur" so erscheint, als stehe sie still, sie ist einfach nicht mehr existent. Ein unendlicher Raum öffnet sich weit vor uns. Die Stille, die wir hier finden, ist nicht das, was wir unter Geräuschlosigkeit verstehen. Sie enthält alle Klänge des reinen Seins und den tiefen Frieden göttlicher Präsenz. Wir sind eingetaucht in die Größere Wirklichkeit eines kosmischen Raums des ewigen Vater-Mutter-Gottes und öffnen tief im Heiligtum unseres Größeren Herzens eine Kammer, das Heim der Weltenmutter, in der die Stimme der Stille zu uns spricht.

Und doch gibt es keine Worte, denn wir haben unser Bewußtsein transzendiert, und die Offenbarungen in unserer Seele sind direkte Offenbarungen der Essenz des All-Einen.

Wenn wir zurückkehren, sind wir von einer Klarheit durchdrungen, die jenseits kristalliner Strukturen liegt, sie ist flüssig und ohne Form, sie hat keinen Ursprung und kein Ziel, so wie die Tiefe des Ozeans, die das Unnennbare birgt. Es ist der Atem des All-Einen, der durch und in uns atmet. Die Klarheit der Stille ist inhaltlos, ihr Sein ist unendlich, ihr Wirken ewig, und ihre Essenz ist das Leben selbst."

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